Restauration Technik


Hinterachse


Die Hinterachse wird hier als Baugruppe aus folgenden Teilen betrachtet

· Achskörper mit Differential

· Blattfedern, an denen der Achskörper befestigt ist

  · Blätter

  · Blattklammern mit Schutzröhrchen, Bolzen und Muttern

  · Halteplatte mit Bolzen für Stoßdämpfer

  · U-Schrauben zur Befestigung des Achskörpers an der Halteplatte, Muttern

· Bremsen hinten

  · Bremsankerplatte

  · Bremszylinder (mechanisch)

  · Bremsgrundeinsteller

  · Bremsbacken mit Belägen

  · Spannfedern

· Stoßdämpfer

· Hydraulikanschlüsse für die sechs Schmierstellen

  · Leitungen mit Überwurfmuttern

  · Anschlussfittings

  · Verteilerfittings (T-Stücke)

 

Im Gegensatz zu anderen Projekten wird die ggf. erforderliche Teilebeschaffung hier wohl etwas schwieriger



Achskörper


Das Differential ist in Ordnung - keine sichtbaren Beschädigungen an den Zahnrädern und kein Spiel über die Toleranz hinzaus. Die Radlager laufen ohne Geräusch und Spiel.

Der Achskörper weist unter einer Schicht aus den Ablagerungen der Jahrzehnte und einer Rest-Farbschicht heftige Anrostungen auf. Dies gilt auch für die Bremsankerplatten.

Hier ist eine gründliche Säuberung und Entrostung, sowie anschließend ein neuer Schutzlackierungs-Aufbau notwendig.


Blattfedern


Die Blattfedern weisen unter Ablagerungen und Rest-Farbschichten heftigsten Rost auf.
Sie werden in die einzelnen Blätter zerlegt, gesäubert, entrostet und neu lackiert.
Die Aufhängungen mit den Schmierstoff-Anschlüssen werden demontiert, gereinigt, entrostet und neu lackiert. Die Fittings und Leitungen werden auf Durchgängigkeit geprüft und ggf instandgesetzt.

Auf einem der folgenden Bilder ist ein Stapel weisser Scheiben zu sehen. Dies sind Filzscheiben, die aus den Gelenken austretenden Schmierstoff aufsaugen. Auf dem Bild vom Auszug aus dem Katatog ist die Plazierung zu sehen. Aus einem Stück Filz in der erforderlichen Stärke wurden die Scheiben ausgestanzt und anschliessend das Innenloch ausgestanzt. Diese Scheiben sind fertig nicht mehr erhältlich.


Bremsen


Die Beläge sind verschlissen und müssen erneuert werden.

Bremskolben, Gestänge und Grundeinsteller werden demontiert und überarbeitet.

In einem Spezialbetrieb wurden die Beläge neu geklebt und die Bremstrommeln ausgedreht.

 

Mehr Bilder folgen


Montage des mechanisch zu betätigenden Bremszylinders der Hinterrad-Bremse.
Hier hat sich Frederick W. Lanchester wieder etwas feines ausgedacht.


Vorderachse

Die Vorderachse besteht aus Radaufhängung, Radnabe, Bremse und Lenkung.

Im Rahmen deses Projektes werden die Bremsen überholt und die Radaufhängung gesäubert, wo nötig entrostet und neu lackiert.


Bremsen

Die vordere Bremse wird hydraulisch betätigt und hat jeweils zwei Bremszylinder.
Die Zuleitung wird zum vorderen Zylinder geführt und aus dem Anschluss für die Entlüfterschraube zum hinteren weitergeführt.
Der hintere hat dann die Entlüfterschraube.
Die folgenden Bilder zeigen den Ausbau des hinteren Zylinders, dessen Demontage und Überholung.

Der hintere Zylinders wollte sich am Fahrzeug nicht von seiner Überwurfmutter trennen und bedurfte einer "Sonderbehandlung" im Schraubstock.

Die Gummimanschette wurde mit Druckluft aus dem Zylinder gepresst.

Das Zylindergehäuse wurde gestrahlt und danach sorgfältig ausgewaschen.
Bis zum Ausbau des vorderen Zylinders und Überholung der Bremsankerplatte wurde das Teil zunächst wieder an seinen Platz gesetzt.



radaufhängung und Quer-Stabilisator

Die vordere Radaufhängung ist technisch in einem recht guten Zustand.

Aber auch hier hat der Zahn der Zeit äußerlich heftig genagt.

Vor allem die Quertraverse (Cross-Member) sieht etwas gruselig aus.

Beim Querstabilisator haben die Gummipuffer schwer gelitten und werden erneuert.

Leider gibt es diese Gummis nicht mehr, so dass ich auf einschlägigen Web-Shops nach Gummipuffern gesucht habe, die wenigstens von den wesentlichen Abmessungen passen.

Diese wurden gefunden und etwas nachgearbeitet.


Kühler

.... und was dafür sonst noch alles raus muss und bei der Gelegenheit gemacht werden kann

Der Kühler ist etwas inkontinent und tropfte stetig vor sich hin. Morgens als erstes Pfütze aufwischen (Ja, ein Eimer hätte es auch getan).
Das Rohr mit dem Ablasshahn wackelte auch leise vor sich hin und der Hahn selbst musste mühsam zerlegt werden.
Im zusammengebauten Zustand lässt er sich nicht durch das Loch im Kühler-Rahmen herausziehen, muss also zum Kühlerausbau ohnehin zerlegt werden.

Das Kühlernetz was in einem schlechten Zustand, so dass kein Weg am Tausch vorbeiführte. Dies wurde in liebevoller Arbeit bei der Firma Kühler Kneesch in Hamburg ausgeführt.  http://www.kuehler-kneesch.de/

Bei der Gelegenheit wurden dann auch Teile, die dafür ausgebaut werden mussten auch bearbeitet.

Auch der jetzt zugängliche Bereich, wie Quertraverse von oben, Wasserpumpengehäuse nebst angeflanschten Teilen wurde einer Behandlung unterzogen. Die Hörner sind am Kühlerrahmen befestigt und mussten vor dem Ausbau abgeschraubt werden.
Bei der Überprüfung der Hörner stellt sich heraus, dass das Low-Tone Horn ein No-Tone Horn war, was aber durch eine Kontakt-Einstellung heboben werden konnte. Neu lackiert wurden die Hörner dann natürlich auch noch.

Vor dem Einbau des neuen Kühlers wurde dann auch das Kühlsystem durchgespült.

Der Kühler-Rahmen wurde bei der Firma Pulverbeschichtung Hamburg gestrahlt und beschichtet. https://www.pulverbeschichtung-hamburg.de/